Viel gescholtene deutsche Krankenhäuser

Pressemitteilung vom 15.09.2014

Ergebnis einer Universitätsstudie zeigt: Leistungszuwachs basiert nicht auf „Kundenakquisition“, sondern auf der Zunahme von altersbedingten Krankheiten und den Möglichkeiten der modernen zeitgemäßen Behandlung.


In den letzten Jahren müssen sich deutsche Krankenhäuser immer wieder den Vorwurf anhören, sie würden „zusätzliche Patienten aus finanziellen Überlegungen und Abwägungen heraus zur Behandlung akquirieren“. Grundlage für diese Statements und Schlagzeilen, die überwiegen von Vertretern der Spitzenverbände der Krankenkassen aufgestellt werden, ist die Zunahme der Patientenzahlen in den letzten Jahren.

Die Krankenhäuser haben immer dagegen argumentiert, dass bei einer älter werdenden Bevölkerung natürlicherweise auch die Häufigkeit der Krankenhausaufenthalte steigt. Sachlich hingewiesen wurde auch darauf, dass der medizinische Fortschritt, d. h. hier insbesondere die Behandlung mit neuen Medikamenten, mit verbesserter und moderner Medizintechnik und nicht zuletzt verbesserten Behandlungsmethoden, Gründe für häufigere Aufenthalte von immer älter werdenden Menschen im Krankenhaus sind. Das eine bedingt hier auch das andere - höheres Lebensalter durch verbesserte medizinische Behandlung.

Der Gesetzgeber nahm die Diskussion auf und fügte im Jahr 2012 den Krankenhausgesetzen eine entsprechende Regelung zu, welche bestimmt, dass die Partner der Selbstverwaltung einen entsprechenden Forschungsauftrag vergeben sollen. Dies mit dem Ziel, die Leistungsentwicklung und bestehende Einflussgrößen zu untersuchen sowie gemeinsame Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Die Studie ist erstellt worden vom Hamburg Center for Health Economics der Universität Hamburg und der TU Berlin. Das Ergebnis liegt nun vor.

Das Gutachten bestätigt, dass altersbedingte Morbidität maßgeblich für die Leistungsentwicklung der Kliniken steht und dass der demografische Effekt, weit mehr als bisher von der Kostenträgerseite mitgeteilt, die Leistungsentwicklung bestimmt.

Die Ergebnisse der Studie sind, wie nicht anders zu erwarten, analog zu den Erfahrungen, welche die beiden Krankenhäuser in Bautzen und Bischofswerda jährlich sammeln. Patienten werden älter, sind multimorbider und sind häufiger im Krankenhaus. „Natürlich ist das zum Vorteil der betroffene Menschen in unserer Region“ so das Statement der Oberlausitz-Kliniken gGmbH. „Das vorliegende Gutachten trägt hoffentlich zu einer Versachlichung der Diskussion bei“, so Reiner E. Rogowski, der Geschäftsführer der Oberlausitz-Kliniken gGmbH, – „bisher beobachten wir oftmals eine Verunsicherung von Patienten, deren Angehöriger und unserer Mitarbeiter. Ich wünsche mir, dass sich Patienten vertrauensvoll an ihre niedergelassen Haus- und Fachärzte wenden und ein solches Vertrauen auch zu ihren Krankenhäusern haben. Auch wünsche ich mir, dass gerade unsere engagierten Mitarbeiter sich nicht auch noch dafür rechtfertigen müssen, dass sie in einem Krankenhaus oder in einem Pflegeberuf arbeiten. Wir reden in Gesellschaft und Politik davon, bestimmte Berufe, z. B. die Pflegeberufe aufzuwerten, bislang geschah teilweise doch das Gegenteil.“ 

Bei Interesse können Sie sich den Forschungsbericht selbst anschauen bzw. aus dem Internet herunterladen. Die Internetadresse finden Sie auf der beigefügten Kopie der Pressemitteilung unseres Spitzenverbandes. 

Den Forschungsbericht finden Sie auch auf der Homepage der Deutschen Krankenhausgesellschaft DKG e.V. >>HIER



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