Erster Mini-Herzmonitor im Krankenhaus Bischofswerda implantiert

Pressemitteilung vom 12.05.2014

Herzrhythmusstörungen gehören in Deutschland zu den häufigsten Herzerkrankungen. Von den betroffenen Patienten wird oft ein Herzstolpern, ein Herzrasen oder eine Ohnmacht wahrgenommen. Mit dem Mini-Herzmonitor können Patienten nun kontinuierlich überwacht werden. Treten Unregelmäßigkeiten auf, können so rasch eine Diagnose und eine anschließende Therapie eingeleitet werden.


In der Medizinischen Klinik des Krankenhauses Bischofswerda wurde erstmals dieses neue Gerät zur Überwachung von Herzrhythmusstörungen implantiert. Es kann Herzrhythmusstörungen des Patienten zuhause aufzeichnen und diese auch über das Internet an den Arzt weiterleiten – Telemedizin. Dies ist besonders für Patienten geeignet, die unter wiederholten Ohnmachtsanfällen leiden, ohne, dass eine Ursache gefunden wurde und eine Rhythmusstörung vermutet wird. Eine weitere Gruppe von Patienten, die von diesem Gerät profitieren, sind diejenigen, die den Verdacht auf ein intermittierendes (vorübergehendes) Vorhofflimmern haben, das im normalen EKG aber nicht gesehen werden kann. Da das Vorhofflimmern eine häufige Ursache von Schlaganfällen ist, ist die frühzeitige Behandlung von Vorhofflimmern sehr wichtig.

Der Mini-Herzmonitor wird unter örtlicher Betäubung unter die Haut, meist auf der linken Seite des Brustkorbes der betroffenen Patienten, implantiert. Das nur wenige Zentimeter große Gerät liefert 24 Stunden täglich, bis zu drei Jahre lang, Daten und überwacht so den Herzrhythmus. Mittels eines  Programmiergerätes werden die Daten ausgelesen. Bei regelmäßigen Untersuchungen (Nachsorge) - die erste findet in der Regel sechs bis zwölf Wochen nach der Implantation statt, alle Weiteren dann aller drei bis sechs Monate - werden die Informationen ausgewertet. Der Patient hat damit keinerlei Einschränkungen und kann sich frei bewegen.

Im Gegensatz zu einem 24-Stunden-EKG, bei dem über eine kurze Zeitspanne Informationen erfasst werden, liefert der Herzmonitor über eine längere Zeit somit effektiver Daten, die für eine anschließende Therapie ausschlaggebend sind. Das so gespeicherte EKG gibt Aufschluss, ob zum Beispiel Ohnmachtsanfälle eine kardiale Ursache haben. Bei der Diagnostik von Vorhofflimmern ist diese Langzeitüberwachung ebenfalls von wesentlicher Bedeutung.

In der Medizinischen Klinik im Krankenhaus Bischofswerda werden insbesondere Patienten mit Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie deren Folge- und Begleit-erkrankungen behandelt. In der klinischen Funktionsdiagnostik wird mit Hilfe von modernen Geräten eine umfassende Ultraschalldiagnostik des Herzens, der Blutgefäße, der Bauchorgane, der Schilddrüse und Weichteile durchgeführt. Insbesondere für die Diagnostik des Herzens verfügt die Klinik über die Möglichkeit der hochauflösenden dreidimensionalen Darstellung des Herzens im Ultraschall (3D-Echokardiographie). Auch andere wichtige Untersuchungsmethoden sind fester Bestandteil der Diagnostik. Ein geschultes Team steht jederzeit für eine umfassende kardiologische Diagnostik sowie spezielle Synkopendiagnostik (Ohnmachtsanfälle) zur Verfügung. 

Herzrhythmusstörungen

Das normale Herz schlägt etwa 60- bis 80-mal pro Minute im gleichen Takt. Ist die Abfolge des Herzschlages unregelmäßig, oft als Herzstolpern oder Herzrasen wahrgenommen, sprechen die Ärzte von Herzrhythmusstörungen. Es kann dabei auch zu Schwindel, Ohnmacht, Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen sowie Brustschmerzen und zu einem Brustengegefühl kommen.



 Nach oben
 Zurück
 Seite drucken